Vier-Milliarden-Grab

Nov 24, 2023 | Allgemein, Innenpolitik, Landespolitik, MFG Salzburg

Patrick Prömer von MFG Salzburg zu U-Bahn-Prestigeprojekt: „Größenwahn muss gestoppt werden!“

 

Wem fällt sowas ein? Eine völlig sinnlose Bürgerbefragung über ein umstrittenes U-Bahn-Projekt entzweit die Stadt Salzburg. Stadt und Land planen ein Megabauprojekt, das sämtliche Fragen offen lässt. Um vier Milliarden Euro soll die gesamte Altstadt bis in die Alpenstraße untertunnelt und als S-Bahn über Anif nach Hallein weitergeführt werden. Die Stadt Salzburg lässt aber nur über den U-Bahn-Tunnel bis zum Mirabellplatz abstimmen (geschätzte Kosten: 200 Millionen Euro). Gleichzeitig soll ein halbes Jahr später das gesamte Bundesland Salzburg befragt werden. Diese völlig unkoordinierte Vorgehensweise kritisiert MFG Salzburg-Obmann Patrick Prömer, der weitere Ungereimtheiten ortet: „Seit Wochen werden in und um Salzburg bewusst Staus produziert, um die Menschen für das UBahn-Projekt zu erwärmen. Dabei löst das Projekt die Verkehrsprobleme nicht. Viel sinnvoller wären Investitionen in den Oberflächenverkehr – und das zu einem Bruchteil der Kosten.“

Salzburg versenkt Steuergeld im großen Stil für ein geplantes Teilstück vom Bahnhof zum Schloss Mirabell, obwohl noch völlig unklar ist, ob die weitere Streckenführung überhaupt machbar ist. „Da hilft auch die avisierte finanzielle Beteiligung des Bundes nichts, Steuergeld bleibt Steuergeld. Viel wichtiger wäre ein struktureller und nachhaltiger Ausbau des Oberflächenverkehrs, das ginge zudem zu einem Bruchteil der Kosten“, so Patrick Prömer von MFG Salzburg. Auch die jahrzehntelange Vernachlässigung des Radwegebaus oder anderer alternativer Verkehrsmittel ließe sich mit den Milliarden finanzieren. „Aus einer verlässlichen Quelle der Landeswahlbehörde weiß ich, dass Mitte nächsten Jahres das gesamte Land Salzburg befragt werden soll, wozu also eine extra Abstimmung für 150.000 Menschen in der Stadt Salzburg, die alleine eine gute Million Euro kostet?“

 

„Der Busverkehr wird immer wieder eingeschränkt, Staus auf der A10
werden seltsamerweise gerade jetzt durch vermehrt stattfindende
Sanierungen und Baustelleneinrichtungen erzeugt.“
Patrick Prömer / MFG Salzburg

 

Fast schon perfide ist für Prömer die Vorgehensweise der Behörden im Vorfeld dieser Befragung: „Der Busverkehr wird immer wieder eingeschränkt, Staus auf der A10 werden seltsamerweise gerade jetzt durch vermehrt stattfindende Sanierungen und Baustelleneinrichtungen erzeugt. Gleichzeitig wird für das Milliardenprojekt S-Link geworben, dass dies die einzige Lösung für weniger Stau sei. Wir sind ganz klar für Stopp und gegen dieses Versenken von vier Milliarden Steuergeld.“

Zum Vergleich: In Linz wurde eine Straßenbahnlinie über die Stadtgrenze hinaus nach Leonding um 140 Millionen Euro verwirklicht, die Weiterführung nach Traun um 70 Millionen Euro realisiert – ein Bruchteil der Kosten des U-Bahn-Projekts in Salzburg. Die Strecke zwischen Salzburg und Hallein ist nur unwesentlich länger als jene von Linz nach Traun, würde aber fast das 30-fache (!) kosten. Zudem werden in Linz zwei neue O-Bus-Linien durch die Stadt verwirklicht. Kostenpunkt: 60 Millionen Euro. Patrick Prömer: „Da sieht man, was alles möglich wäre – und das mit weit weniger Geld.“  Das S-Link Projekt droht nicht nur darum, ein Milliardengrab zu werden: „Während sich die Menschen das Leben nicht mehr leisten können, versenkt die Politik Milliarden in einem sinnlosen Prestigeprojekt. 

 

Das Verrückte daran: Alle Parteien machen bei diesem Wahnsinn mit. Wir von MFG halten mit Hausverstand dagegen!“

 

 

Rückfragehinweis:

MFG Salzburg

(+43 732) 93167 6500

presse@mfg-oe.at

https://www.mfg-oe.at/

 

Unterstütze uns: Werde jetzt Mitglied!