Nach einem massiven Felssturz auf italienischer Seite der Straße über den Plöckenpass ist die Diskussion um einen Tunnel unter diesem Berg wieder aufgeflammt.
Verschiedene politische Parteien, sowie diverse Vereinigungen, positionierten sich bereits strikt gegen jede Lösung der Verkehrsproblematik in diesem Bereich mittels eines Tunnels.
Die MFG Lienz hat dazu hingegen eine differenziertere Betrachtungsweise. Überdies ist eine Diskussion über die weitere Vorgehensweise und damit eine definitive Positionierung etwas verfrüht, da zuallererst die Ursachen für den gewaltigen Felssturz und vor allem die Sanierungsfähigkeit der Straße untersucht werden müssen. In einigen Punkten sind sich aber wohl alle einig, nämlich, dass diese Verbindung unbedingt aufrecht erhalten bleiben und diese Verbindungsstraße absolut sicher befahrbar sein muss.
Sollte es möglich sein, die bestehende Straße wieder herzustellen und die darüber liegenden Hänge so zu stabilisieren, dass die Straße nach menschlichem Ermessen gefahrlos befahren werden kann, ist dies vermutlich die beste Lösung, sowohl in Bezug auf die Schnelligkeit, als auch in Bezug auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung.
Sollten die – hoffentlich rasch anlaufenden – Untersuchungen aber ergeben, dass dies nicht möglich ist, dann muss man wohl Alternativen andenken. Und dabei sollte es unserer Meinung nach a priori keine Tabus in Bezug auf die technische Realisierung dieser wichtigen Nord-Süd-Verbindung geben. Allerdings – und darauf ist allergrößter Wert zu legen – müssen die politisch Verantwortlichen klare Zielsetzungen vorgeben. Eine davon ist, dass diese Verbindung keine weitere LKW-Transitstrecke werden darf!
Ob ein Basistunnel, ein Scheiteltunnel oder gar eine Bahn-Auto-Schleuse die beste Lösung ist, muss dann erst in weiterer Folge untersucht und breit diskutiert werden. Und ob auf dieser Strecke eine Maut (mit Befreiung für die Bezirke Lienz, Spittal und Hermagor sowie für die Provinz Udine) eingeführt werden kann und soll, muss die weitere Diskussion weisen. Dies wäre aber sicher eine Möglichkeit, unerwünschten Transitverkehr zu verhindern.
Die MFG Lienz möchte, dass dieses Thema zu gegebener Zeit und nach Vorliegen der Untersuchungsergebnisse jedenfalls mit der betroffenen Bevölkerung und den politisch Verantwortlichen eingehend diskutiert wird, und dass ein breiter Konsens über die beste Variante erzielt wird. Eine endgültige Schließung dieser (auch historisch bedeutsamen) Verbindung darf keine Option darstellen. Denn eine Ausweichroute über Villach oder über Südtirol würde auch der Umwelt keinen Vorteil bringen.
Paul Meraner,
Bezirks- und Stadtsprecher MFG Lienz
Rückfragehinweis:
MFG Österreich
(+43 732) 931676500