Gute Geschäfte mit der politischen Konkurrenz

Apr 18, 2023 | Internet und Medien, Landespolitik, MFG Salzburg

Undurchsichtiger Umgang mit Plakatierzonen im Salzburger Wahlkampf:

Es ist vielleicht selbst manchem „gelernten“ Österreicher nicht bekannt, dass Außenwerbung in den Landeshauptstädten im überwiegenden Teil fest in den Händen von Unternehmen ist, denen man ihre Parteinähe kaum ansieht. Besonders die SPÖ hat mit den Firmen Gewista und Progress zwei große Plakatflächen-Vermarkter im Portfolio.

So gehört auch die in Salzburg dominante „Progress“, zur A.W.H. Beteiligungsgesellschaft. m.b.H., in Wien, in der die SPÖ mehr als deutliche personelle und institutionelle Fingerabdrücke hinterlässt. Leider nicht ungewöhnlich aber zumindest bemerkenswert. Vor allem die MFG wurde im derzeitigen Wahlkampf mit der unangenehmen Tatsache konfrontiert, dass es auch in ausgewiesenen „freien Plakatierzonen“ offenbar unsichtbare – und unkommunizierte – „Reservierungsflächen“ durch die professionellen Außenwerber gibt, die dann – nach augenscheinlich methodischer Überwachung – prompt die kostspielige Entfernung dort unwissentlich aufgestellter Plakate veranlassen.

MFG protestiert mit umgedrehten „Plakattürmen“

Dass dies bei, durch Unkenntnis der unmarkierten Standorte „richtig ins Geld gehen“ kann, bestätigt auch Patrick-Prömer, Spitzenkandidat der Salzburger MFG. Er mutmaßt, dass dahinter durchaus auch eine Art von taktischer Zermürbungsstrategie steckt, um politische Wahlwerber in eine Art von Zwangs-Geschäftsverhältnis mit dem entsprechenden Anbieter zu gängeln. Diese Vorgänge zogen bis jetzt – vor allem in Wien – regelmäßig geharnischte Proteste durch die kleineren wahlwerbenden Gruppen nach sich. Dagegen wehrt sich die MFG-Salzburg nun mit auf den Kopf gestellten Plakattürmen, die laut Patrick Prömer „nicht das Resultat übermüdeter Aufsteller, sondern ein Protest gegen die solcherart praktizierte optimale Abzocke“ sind. Denn – entweder man zahlt deren, für kleinere Wahlwerber oft schwer leistbare Tarife, oder man zahlt für das Entfernen. „Wer beides vermeiden will, ist damit zumindest wirksam aus dem Wahlwerber-Sichtfeld eliminiert“, meint der MFG-Spitzenkandidat Prömer um abschließend festzustellen: „Für mich ist das nur ein typisches Instrument von vielen. um es als diskrete Waffe gegen gelebte Demokratie einzusetzen“.

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