Strompreisen wird jetzt der Prozess gemacht

Jul 20, 2022 | Finanzpolitik, Innenpolitik | 0 Kommentare

Jetzt wird es ernst: Wie ein Anwalt im ORF ankündigt, wird er vor Gericht gegen die Stromerhöhung hunderter wütender Kunden vorgehen.

Bereits seit mehreren Monaten flattert bei immer mehr Österreichern eine satte Preiserhöhung für Strom und Gas ins Haus. Bei manchen macht der nun fällige Mehrbetrag mehrere hundert Prozent aus. Viele fragen sich deswegen, ob hier überhaupt alles mit rechten Dingen zugehe.

Hintergrund der Erhöhungen ist grundsätzlich das „Merit-Order“-Prinzip. Beim Konsumenten wird jener Preis fällig, den die teuerste Form der Stromerzeugung in seinem Energiemix am Markt kostet. Aktuell ist das naturgemäß Erdgas. Das Problem dabei: Dieser mit Gas erzeugte Strom macht bei vielen nur wenige Prozent des Verbrauchs aus, der überwiegende Teil stammt meist aus Wasserkraft.

Grüner Strom bestellt, für Erdgas gezahlt

Genau damit, also mit „grünem Strom“ oder „100 Prozent aus Wasserkraft“, warben mehrere Energie-Riesen. Anwalt Michael Poduschka stellte im ORF-Interview deswegen die Berechnung des Preises in Frage. Wie könne es sein, dass man explizit Strom nur aus erneuerbaren Energien bestellt, dann aber für überteuerten Strom aus fossilen Brennstoffen blechen muss?
‼️Die meisten seiner Klienten verspüren deswegen „eine Mischung aus Angst und Wut“ – mehrere hundert Personen hätten sich bereits an ihn gewendet. „Sie ärgern sich darüber, warum sie auf einmal so viel zahlen müssen, obwohl die Konzerne Riesengewinne schreiben.“

Die ersten Prozesse werden wohl schon im Herbst am Handelsgericht Wien starten, zum Jahreswechsel könnte es erste Entscheidungen in erster Instanz geben. Ein Jahr später könnte dann eine allfällige spruchreife Entscheidung des OGH vorliegen.

Quelle: https://www.heute.at/s/anwalt-geht-jetzt-vor-gericht-gegen-strompreise-vor-100217873

Unterstütze uns: Werde jetzt Mitglied!