„Kokainhauptstadt Kufstein“ – ein trauriger Titel als Sinnbild des Versagens der Tiroler Politik

Mrz 29, 2023 | Innenpolitik, Landespolitik, MFG Tirol

Tirol hat ein Drogenproblem – und keinen interessiert’s:
Ein „Totalversagen der Tiroler Politik“ ortet die neue MFG Tirol-Landessprecherin Claudia Schwarzenbacher anlässlich des in den Medien kolportierten Titels „Kokainhauptstadt Kufstein“. Auslöser war der Europäische Drogenbericht, dessen Österreich-Analyse das forensisch-toxikologische Labor am Institut für Gerichtliche Medizin der Medizin-Uni Innsbruck beisteuerte. Diesem zufolge verzeichnet die vermeintlich beschauliche Festungsstadt am Inn österreichweit den höchsten Kokainkonsum pro Kopf. „Und das ist nur die Spitze des Eisbergs“, sagt Schwarzenbacher, die politische Versäumnisse in allen Bereichen ortet.

Schwarzenbacher, die gleichzeitig auch Gemeinderätin in Breitenbach am Inn ist, wo sie bei den Gemeinderatswahlen im Vorjahr mit 10,5% ein sensationelles Ergebnis eingefahren hat, kennt die Gründe für diese Entwicklung: „Jahrelang wurde trotz der bekannten und hochbrisanten Problematik nichts in Sachen Prävention unternommen.“ Besonders dramatisch sei, wie einfach man in Tirol an Drogen komme, so Schwarzenbacher: „Kufstein ist kein Einzelfall. Innsbruck ist mittlerweile über die Landesgrenzen hinaus als ‚beliebter‘ Drogenhotspot bekannt und zieht auch die entsprechende Klientel an.“ Besonders schlimm sei, dass diese Thematik immer weitere Kreise zieht – auch Wörgl und Lienz gehören mittlerweile zu den von Drogenproblemen betroffenen Städten.

“In der Tiroler Landespolitik fehlt leider die nötige Ernsthaftigkeit kom-plett, um dieses gesellschaftsbedrohende Thema endlich rigoros anzu-packen.“
Claudia Schwarzenbacher/MFG Tirol

Die jahrelangen Versäumnisse in Sachen Aufklärung und Prävention wird man so schnell nicht aufholen können, aber, so Schwarzenbacher: „Jeden Tag weiter zuwarten verschlimmert die Situation, vor allem für unsere Jugendlichen, die gerade an den Bahnhöfen immer wieder in Kontakt mit der Szene kommen.“ Als erster Schritt sei es daher wichtig, dass sich die Exekutive auf diese Bereiche fokussiert. Schwarzenbacher fordert daher mehr bahnhofsnahe Polizeidienststellen: “In der Tiroler Landespolitik fehlt die nötige Ernsthaftigkeit komplett, um dieses gesellschaftsbedrohende Thema endlich rigoros anzupacken. Hier wird mit einem seltsamen Mix von völlig falsch verstandener Toleranz und vermeintlicher ‚Weltoffenheit‘ agiert, dass es einem die Nackenhaare aufstellt.“

Mehr Mitarbeiter gefordert

In mehrere Gesprächen mit Mitarbeiten im Präventivbereich wurde schnell klar, dass es vor allem am nötigen Personal fehlt, um die Jugendlichen etwa in den Schulen entsprechend aufzuklären und zu informieren. Ein personelles Aufstocken im Bereich der Drogenprävention wäre daher ein Gebot der Stunde – wie übrigens in allen Sozial- und Gesundheitsberufen. Claudia Schwarzenbacher: „Das wäre ein enorm wichtiger Schritt, denn so werden viele Fragen beantwortet und die Jugendlichen entwickeln erst gar kein Interesse, Drogen überhaupt zu probieren.“

Rückfragehinweis:
MFG Österreich
(+43 732) 93167 6500
presse@mfg-oe.at

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