Die Vorgänge im „Senecura“ Pflegeheim vom vergangenen Jahr sind vielen Salzburgern noch in unangenehmer Erinnerung. Als einzige Konsequenz erfolgte damals der Rücktritt des grünen Soziallandesrats – als es nicht mehr anders ging.

Nachdem die Justiz alle 16 Angeklagten freigesprochen hatte(!), geht es – nach den Worten von Patrick Prömer, MFG-Spitzenkandidat bei der kommenden Landtagswahl – darum „die tatsächliche politische Verantwortung abzuklären, bevor man wieder einmal den politischen ‚Mantel des Schweigens‘ über diese unerträgliche Angelegenheit im Umgang mit alten Menschen hüllt“, schon um der Prävention willen.

Ans Tageslicht gekommen sind die unhaltbaren und menschenverachtenden Zustände im „Senecura“- Pflegeheim, damals durch Ermittlungen der Volksanwaltschaft rund um den Tod einer alten Dame, die auf 42,5kg abgemagert und mit zwei handtellergroßen Wunden – ohne Schmerzmittel – mehr oder weniger sich selbst überlassen wurde. „Wenn trotz dieser Erkenntnisse und zahlreicher Zeugenaussagen derart desaströse Zustände vom damals zuständigen Landesrat und Landesvize Schellhorn klein geredet und größtenteils sogar bestritten wurden, dann ist es höchst an der Zeit die tatsächliche Verantwortung festzustellen“, ist Patrick Prömer überzeugt. Und ergänzt: „Als es gar nicht mehr ging, hat der grüne Schellhorn halt dann seinen Hut genommen, und mit einer lauwarmen Entschuldigung geht man direkt in die Phase des Vergessens über. Aber aus Sicht der MFG-Salzburg ist in diesem Pflegeskandal noch nicht das letzte Wort gesprochen. „Wir beraten mit unseren Rechtsberatern gerade weitere Schritte für eine faktische Neubeurteilung der seinerzeitigen Verantwortungsträger, denn bekanntlich stinkt der Fisch am Kopf als erstes“, so der MFG-Landesgruppenvorsitzende.

„Um die Pflegemisere bundesweit in den Griff zu kriegen bedarf es neuer Konzepte in Ausbildung und Berufsattraktivierung. Dabei ist es definitiv nicht zweckdienlich, die Garde der alten politischen Verantwortungsträger, die jahrzehntelang eine absehbare Entwicklung verschlafen haben, weiterwursteln zu lassen. Aber genau so wesentlich ist es auch, diesen Verursachern zu zeigen, dass sie im Ernstfall nicht ungeschoren bleiben“, ergänzt dazu der MFG-Bundesparteiobmann Joachim Aigner.