Moment mal! Sky Shield – Hintergründe, Fakten und Folgen Teil 1

Juli 25, 2025 | Allgemein, MFG Steiermark, SKY SHIELD

 Vorwort

Liebe MFG-Freunde aus der Steiermark,

unser Stammtisch erfreut sich großer Beliebtheit und bietet regelmäßig Raum für spannende politische Diskussionen sowie den Austausch über Fakten, Theorien und aktuelle Ereignisse.

Mit einer neuen Kategorie in unserem Newsletter möchten wir euch künftig daran teilhaben lassen. Hier findet ihr Denkanstöße – zur eigenen Meinungsbildung, zur weiteren Recherche oder als Gesprächsgrundlage für Diskussionen.

Wenn Sie mehr über die Aktivitäten und Standpunkte der MFG zum Thema Sky Shield und österreichische Neutralität erfahren möchten, besuchen Sie gerne unsere Homepage, unsere Social-Media-Kanäle sowie unseren YouTube-Kanal. Dort finden Sie weiterführende Informationen, Interviews und Hintergrundberichte.

Wir hoffen, dass Ihnen der Beitrag gefallen hat – und vielleicht Ihre Neugier geweckt wurde, selbst intensiver zu recherchieren, unseren nächsten Stammtisch am 30. September zu besuchen oder uns sogar einen eigenen Leserbrief zu einem Ihrer Herzensthemen zu senden.

Herzliche Grüße
Ihr MFG-Steiermark-Team

 

Sky Shield – Hintergründe, Fakten und Folgen

 

Die Europäische Sky Shield Initiative (kurz ESSI) wurde im Sommer 2022 von der damaligen deutschen Bundesregierung ins Leben gerufen.
Maßgeblich beteiligt war (und ist) das deutsche Verteidigungsministerium mit „direkten beratenden Tätigkeiten der zuliefernden Industrien“ wie die damalige deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht es formulierte.
Weiters hieß es, man wolle damit auf europäischer Ebene wesentliche technische, finanzielle und politische Synergien nutzen.

Ein Blick hinter die Kulissen von Sky Shield offenbart einiges, z.B. aus welchen Komponenten besteht es, wer stellt sie her und wer profitiert. Eine Hauptkomponente ist der IRIS-T SLM Lenkwaffenkomplex, von dem Österreich im Rahmen seiner Teilnahme acht Systeme beschaffen will sowie dem TRML-4D  Multifunktionsradar zur Ortung und Steuerung der Lenkwaffen.
Entwickelt und hergestellt werden die Lenkwaffen vom deutschen Diehl BGT Defence-Konzern, das Radar stammt von der deutschen Hensoldt AG und die Startfahrzeuge von MAN. Also ein System von deutschen Rüstungskonzernen.
Die Ausbildung der österreichischen Soldaten soll auf dem Schießplatz Todendorf in Schleswig-Holstein erfolgen. Einzig die Führung der österreichischen Sky Shield-Einheiten soll von der Einsatzzentrale Basisraum in St.Johann im Pongau erfolgen.
Die Reichweite der Systeme wurde bisher völlig falsch angegeben, das IRIS-T SLM System hat eine Maximalreichweite von 40 km, wobei die Einsatzerfahrungen aus der Ukraine bisher eine wirkungsvolle Reichweite von höchstens 30 km zeigen.

Eine simple Zusatzerklärung unserer Verteidigungsministerin bei der österreichischen Beitrittserklärung, die besagt, dass Österreich nicht bei den Konflikten der anderen Mitgliedsstaaten mitwirken wird, soll unsere Neutralität (oder was noch davon übrig ist) wahren.

Es gibt da aber noch eine andere Tatsache, nämlich die Bestimmungen des österreichischen Staatsvertrags. Darin ist Österreich unter anderem jede militärische Vereinigung mit Deutschland verboten, wie auch der Besitz, die Herstellung und die Verwendung genau solcher Lenkwaffen. Nebenbei besteht auch ein Verbot der gegenseitigen Kriegswaffenlieferungen.

Die bisher vom Bundesheer beschafften Lenkwaffen wie etwa Sidewinder und AMRAAM für die Eurofighter brauchten bereits eine eigene Sondergenehmigung, wie auch die BILL Panzerabwehrraketen. Die Systeme von Sky Shield stellen hier eine völlig andere Kategorie dar.
Was soll also mit acht Systemen, deren Wirkungsreichweite maximal 30 km beträgt, geschützt werden?
Die Einsatzerfahrungen von 120 Jahren Luftkrieg haben vor allem eines gezeigt: Als Ziel von koordinierten Luftangriffen wird man immer getroffen, egal wie stark die Abwehr ist. Und gegen Sättigungsangriffe ist auch das IRIS-T SLM System machtlos.
Selbst die viel dichtere israelische Flugabwehr konnte von den iranischen Sättigungsangriffen überwunden werden, wie vor kurzem zu sehen war. Und mit den Sky Shield Systemen, die die Bestimmungen des Staatsvertrags unterlaufen, wird Österreich erst richtig zum Ziel.

 

Lediglich ein „Abschuss“ ist der österreichischen Sky-Shield Beteiligung sicher: unseren Staatsvertrag und unsere Neutralität wird sie sicher treffen! 

– Harry (Leserbrief)

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