Mietpreisdeckel in Österreich: Gut gemeint – aber Gift für Markt, Eigentum und Zukunft

Mai 20, 2025 | MFG Steiermark

Die Bundesregierung plant einen Mietpreisdeckel unterhalb der Inflationsrate – verkauft als soziale Maßnahme, die Mieter schützen soll. Doch hinter dieser Idee steckt keine Lösung, sondern ein gefährlicher Irrweg.
Statt fairer Entlastung drohen Wohnungsknappheit, der Verfall unseres Kulturerbes und die Vertreibung privater Investoren.
Für alle, die Eigentum, Eigenverantwortung und wirtschaftliche Vernunft schätzen, ist diese Politik ein massiver Rückschritt.

 

Planwirtschaft ersetzt Marktwirtschaft

Der Mietpreisdeckel ist kein Einzelfall – er reiht sich ein in eine Serie staatlicher Eingriffe, die den Wohnungsmarkt strangulieren. Die Beispiele Berlin und Paris zeigen: Wo der Staat die Preise diktiert, verschwinden Investitionen und Wohnungen vom Markt.
In Österreich sind bereits 20 % aller Mietverhältnisse preisgebunden – jetzt droht die Ausweitung dieser Fehlsteuerung. Die Leidtragenden: junge Familien, private Vermieter und künftige Generationen von Mietern.

„Während Beamte über Mietspiegel debattieren, ersticken Eigentümer in Formularen.“

 

Wohnungsmarkt: Von der Knappheit in die Krise 

Die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt sind vorhersehbar.

  • Kurzfristig sinken die Mieten nur auf dem Papier. In der Realität verschwinden Wohnungen vom Markt – sie werden verkauft, leer gelassen oder in Gewerbeflächen umgewandelt.

  • Mittelfristig bricht der Neubau ein. Schon die Diskussion über Leerstandsabgaben hat viele Projekte gestoppt. Gespräche mit Maklern und Architekten zeigen: Der geplante Mietpreisdeckel wirkt bereits jetzt abschreckend – Investoren halten sich zurück.

  • Langfristig entsteht ein Schwarzmarkt. Mietverträge mit „schwarzen Nebenkosten“ oder versteckten Provisionen werden zur Regel – ganz im Stil realsozialistischer Experimente.

 

Eigentumsrechte in Gefahr

Mit dem Deckel greift der Staat massiv in die Vertragsfreiheit ein – und untergräbt das Fundament unserer sozialen Marktwirtschaft. Für viele kleine Vermieter, oft Rentner oder Familien, ist ihre Immobilie Altersvorsorge. Diese Menschen werden nun faktisch enteignet, weil sich die Vermietung nicht mehr lohnt.

„Eigentum verpflichtet – aber nicht zur Selbstaufgabe.“

Besonders betroffen sind Gebäude mit Ortsbildschutz oder Denkmalauflagen – etwa Gründerzeithäuser. Ohne faire Mietanpassungen bleiben Sanierungen aus, und unser architektonisches Erbe verfällt.
Große Fonds ziehen sich zurück oder investieren anderswo – der Mittelstand bleibt auf den Folgen sitzen.

 

Bauwirtschaft: Der Kollaps einer Schlüsselbranche

Die Bauindustrie, die 2023 noch 6,1 % zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen hat, gerät in die Abwärtsspirale:

  • Baubewilligungen gehen bereits im ersten Jahr des Deckels massiv zurück.

  • Tausende Jobs sind gefährdet.

  • Innovationen wie CO₂-neutrale Sanierungen bleiben auf der Strecke – weil niemand mehr bereit ist, in ein politisch unsicheres Umfeld zu investieren.

 

Kulturerbe in Gefahr: Wer schützt unsere Altstädte?

Besonders dramatisch ist die Lage bei Gründerzeithäusern und denkmalgeschützten Gebäuden:

  • Laut einer aktuellen Umfrage des Fachverbands Immobilien können 72 % der Eigentümer notwendige Sanierungen nicht mehr stemmen.

  • 45 % denken über einen Verkauf an ausländische Fonds nach, die Büros oder Hotels aus den Objekten machen.

Das Ergebnis: Wiener Jugendstilfassaden verfallen, Altstadthäuser in Salzburg werden zu Touristen-Souvenirshops degradiert.

 

Internationale Schockwellen: Kapital sucht Freiheit

Österreichische Immobilienfonds investieren 2024 erstmals mehr in Prag und Budapest als im Inland. Der Grund: keine Preisdeckel, dafür verlässliche Rahmenbedingungen und steuerliche Anreize.
Gleichzeitig fluten ausländische Investoren den österreichischen Gewerbemarkt – mit Preissteigerungen von bis zu 14 %.

 

Was jetzt zu tun ist: Mehr Markt, weniger Gängelung

Wir brauchen keine Mietdeckel, sondern gezielte Anreize für mehr Wohnraum. Unsere Vorschläge:

  1. Bauland aktivieren: Gemeinden sollen verstärkt Flächen freigeben – mit klaren Vorgaben.
  2. Genehmigungen beschleunigen: Weniger Bürokratie, mehr Bautempo.
  3. Steuerliche Anreize setzen: 5 % Abschreibung jährlich für energetische Sanierungen.
  4. Renditesicherheit schaffen: Wer langfristig Sozialwohnungen baut, soll durch einen staatlichen Fonds eine garantierte Verzinsung oberhalb der Inflation erhalten.

 

Fazit: Gegen Gängelung. Für Eigentum, Freiheit und Verantwortung.

Der Mietpreisdeckel ist kein Rettungsring, sondern ein Anker, der den Wohnungsmarkt hinunterzieht. Was als soziale Maßnahme beginnt, endet in Knappheit, Bürokratie und Frust.

„Mietpreisdeckel sind wie Medikamente ohne Wirkstoff: Sie lindern Symptome, bekämpfen aber nicht die Krankheit.“
(Monika Köppl-Turyna, Eco Austria)

Die MFG steht für eine Politik, die auf Eigenverantwortung, Marktwirtschaft und Eigentum setzt – nicht auf Verbote und Misstrauen gegenüber den Bürgern.
Denn: Eine Gesellschaft kann nur dann florieren, wenn Menschen bereit sind, in ihre Zukunft zu investieren.
Sagen Sie Nein zur Bevormundung – und Ja zur Freiheit. Unterstützen Sie unsere Initiative für einen freien Wohnungsmarkt mit sozialem Augenmaß.

 

Euer Helmut Dallago, Finanzreverent Stv. der MFG Steiermark

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