Wirtschaft, Finanzen & Steuern

Eine gesunde Wirtschaft lebt von gesunden Menschen. Wer im Unternehmertum den Faktor Mensch außer Acht lässt, läuft Gefahr den Wirtschaftskreislauf zu entmenschlichen. Das Rückgrat der österreichischen Gesellschaft sind mittelständische Unternehmen und unzählige Ein Personen unternehmen, welche es zu stärken und zu entlasten gilt.

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1. Unsere Forderungen

Unsere Kernforderungen:

  1. Sofortige Unterstützung der Betriebe, die durch die falsche Politik finanzielle Probleme haben.
  2. Keine Unterstützungen, wie z.B. Kurzarbeit, für Großkonzerne.
  3. Abwicklung der Unterstützung in die Finanzämter verlagern.
  4. Volle Transparenz aller Unterstützungen.
  5. Zerschlagung von Monopolen in der Digitalindustrie, Pharmaindustrie, Medien – Umsetzung dieser Ziele auch über EU.
  6. Gezielte Förderung und Unterstützung des Mittelstandes und von kleinen und mittleren Unternehmen.
  7. Förderung einer lebensfähigen Entwicklung der Land- und Forstwirtschaft, sowie kleinbetrieblicher Strukturen.
  8. Vergesellschaftung zum Schutz vor Privatisierung und Profitorientierung wichtiger Infrastruktur.
  9. Sozial gerechte Besteuerung von multinationalen Konzernen.
  10. Erhalt und Förderung kleiner und mittlerer Wirtschaftsbetriebe
  11. Österreichische digitale Unternehmernetzwerke schaffen
  12. Ständige Weiterbildung in Unternehmen fördern
  13. Die Rahmenbedingungen für Unternehmen im Hinblick auf Förderungen, Bürokratie und Transparenz vereinfachen
  14. Handwerk fördern
  15. Wirtschaftliche Bildung in den schulischen Lehrplänen verankern

2. Herausforderungen und Chancen in Zeiten der Krise

Eine starke Wirtschaft schafft gute Jobs. Wir machen die Wirtschaft stark. Durch schnelles Internet, moderne Verkehrswege, weniger Bürokratie und faire Steuern. Wir wissen: Nur starke Unternehmen schaffen neue, zukunftsfähige Arbeitsplätze. 

Gerade nach den Einschnitten in der Corona-Krise muss jetzt die Konjunktur angekurbelt werden. 

Wir unterstützen Unternehmen und Betriebe bei der Transformation auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und schaffen damit die Voraussetzungen für eine zukunftsfähige Wirtschaft. Wir fördern die Nachfrage im Inland, sichern die Fachkräftebasis, stärken Forschung und Entwicklung, bringen die Energiewende voran und arbeiten in allen Sektoren, aber auch im digitalen Markt an den Voraussetzungen für einen fairen nationalen und internationalen Wettbewerb. 

3. Wohlstand sichern und ausbauen.

Wir setzen auf eine starke Wirtschaft, die für Wachstum, Wohlstand und sichere Jobs sorgt. Wir werden die Steuern für alle Arbeitnehmer senken. Denn sie arbeiten hart für den Erfolg unseres Landes. Und wir werden Unternehmen entlasten, damit sie mehr investieren können: in neue zukunftssichere Jobs und weltweit gefragte Produkte.

4. Familien entlasten und Kinder fördern.

Mit unserer Politik für mehr Zeit, mehr Geld und bessere Betreuung ermöglichen wir Familien, ihr Leben nach ihren Wünschen zu führen. Wir werden das Kindergeld deutlich erhöhen und die Steuern für Familien mit Kindern senken.

Viele Unternehmen, vor allem KMUs, haben extreme Umsatzrückgänge durch die Entscheidungen der Regierung zu beklagen.

Die Corona-Krise begünstigt große Online-Unternehmen.

Durch die Corona-Krise wird die Abhängigkeit der Österreichischen Unternehmen von funktionierenden Lieferketten und ausländischen Lieferanten sichtbar.

Unser Ziel ist die Beseitigung der Nachteile/Verluste durch Corona.

Für KMUs, die durch die Corona-Politik nachweislich geschädigt wurden, soll ein Entschädigungs-Fonds eingerichtet werden.

Die Abhängigkeit von internationalen Lieferketten soll in wesentlichen Bereichen, welche die Lebensgrundlagen sicherstellen, verringert werden. Wichtige und sinnvolle Produktions- und Dienstleistungsbereiche sollten wieder in Österreich angesiedelt werden.

5. Strukturwandel

Österreich ist ein kleines Land mit kleinräumig strukturierter Wirtschaft. In den letzten Jahrzehnten ist in vielen Bereichen der Wirtschaft eine verstärkte Zentralisierung zu beobachten. Dies betrifft vor allem den Handel, die Landwirtschaft sowie kleine Produktions- und Dienstleistungsbetriebe. 

Im Handel erfolgt eine Konzentration auf weniger, aber größere Standorte, kleine Landwirtschaftsbetriebe werden geschlossen, Produktionsbetriebe sind wirtschaftlich von Handelsriesen abhängig. 

Hohe Standortkosten drängen erfolgreiche Unternehmen ins Ausland. 

Das Sicherstellen der Lebensgrundlagen muss gewährleistet werden. Österreichische Unternehmen sind in der Lage die wichtigsten Lebensbereiche zu erfüllen. Dazu wollen wir in Österreich eine klein strukturierte Wirtschaft in diesen Bereichen erhalten. 

Unternehmen aus diesen Bereichen werden steuerlich begünstigt.

6. Digitalisierung und Weiterbildung

Österreichische digitale Plattformen zur Vernetzung von Unternehmen und Sparten schaffen zum Zwecke der Verkaufsförderung. Die Digitalisierung der Arbeitswelt stellt Österreich vor eine große Herausforderung. Sie bietet Chancen auf neue Arbeitsplätze, Märkte und Technologien, um das Leben der Menschen zu verbessern. Gleichermaßen erkennen wir, dass die Digitalisierung der Arbeitswelt große Umbrüche in den Berufsbildern sowie in den Anforderungen an die Arbeitnehmer und Arbeitgeber hervorrufen kann. Arbeiten wird in Zukunft mobiler und flexibler werden. 

Wenn die Digitalisierung der Arbeitswelt dazu führt, dass sich Berufsbilder in immer kürzerer Zeit immer stärker wandeln, wird die berufliche Weiterbildung zunehmend wichtiger. Wir wollen den Menschen Instrumente an die Hand geben, womit sie sich diesen Veränderungen selbstbewusst stellen können. 

Wir schlagen vor, noch stärker als bisher in der Allianz für Aus- und Weiterbildung das Thema Weiterbildung zu adressieren. Wir möchten die Akteure der Weiterbildung – die Betriebe, Arbeitgeberverbände, Kammern und Gewerkschaften mit ihren Bildungseinrichtungen sowie die freien Weiterbildungsanbieter – stärker mit Schulen, Berufsschulen, Volkshochschulen und Hochschulen vernetzen, um auch die Weiterbildung noch intensiver als bisher an den Chancen und Herausforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt auszurichten. 

Darüber hinaus wollen wir eine Offensive in der schulischen und beruflichen Bildung starten, bei der das Erlernen von digitalen Kompetenzen deutlichere Berücksichtigung findet. Dafür müssen die Berufsschulen an einem digitalen Pakt zwischen Bund und Ländern ebenso wie die allgemeinbildenden Schulen teilhaben. Außerdem möchten wir für mehr Transparenz bei den Weiterbildungsangeboten sorgen und ihre Vergleichbarkeit erhöhen. 

Schließlich möchten wir insbesondere im Interesse der kleinen und mittleren Betriebe sowie deren Beschäftigten die Weiterbildungsberatung ausbauen und weiterentwickeln. 

Für einige Beschäftigte bietet sich schon heute die Möglichkeit, durch Telearbeit ihren Beruf besser mit der Familie und ihrem Privatleben zu vereinbaren. Gerade junge Fachkräfte fordern diese Flexibilität zunehmend von ihrem Arbeitgeber ein. Für Arbeitgeber ist deshalb das Angebot von Telearbeit ein wichtiger Schlüssel, um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen und langfristig im Unternehmen zu halten. 

7. Rahmenbedingungen für Unternehmen

Österreichs Betriebe brauchen Freiraum und Entlastung in vielen Bereichen. Eine Kernforderung ist eine umfassende Reform der Gewerbeordnung mit einer deutlichen Reduktion der reglementierten Gewerbe und einem einheitlichen Gewerbeschein für alle freien Gewerbe. Damit einhergehen soll ein Ende des Kammerzwangs, wobei die Wirtschaftskammer als Interessenvertretung freiwilliger Mitglieder erhalten bleiben und ihre Serviceleistungen verbessern soll.

8. Förderungen

Die Vergabe von Förderungen soll zielgerichtet und ohne Mehrfachförderungen erfolgen.

Daher sollen auf Gemeindeebene keine Förderungen mehr vergeben werden. Wirtschaftsförderungen sollen vom Bund zentral vergeben und verwaltet werden, dabei sollen die Länder bei der Vergabe einbezogen werden.

Grundsätzlich wollen wir davon ausgehen, dass Unternehmen in der Lage sein sollten ihre wirtschaftliche Tätigkeit ohne staatliche Unterstützung erfolgreich auszuüben. Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, marode Unternehmen oder nicht lukrative Wirtschaftszweige auf Kosten der Allgemeinheit am Leben zu halten. Ausgenommen davon sind nur Unternehmen, die einen wesentlichen Beitrag zu den wichtigen Lebensgrundlagen der Bevölkerung beitragen.

Wir werden daher folgende Förderschwerpunkte setzen:

 

  • Erhalt der regionalen Versorgung
  • Ausbau von klimafreundlichen Verkehrsoptionen (siehe auch 6.)
  • Ansiedlung wichtiger Produktions- und Dienstleistungszweige (siehe auch 1.)
  • Erhalt kleiner Strukturen in der Landwirtschaft
  • Wissenschaft und Forschung

9. Bürokratie

Die Pflichtmitgliedschaft in der Wirtschaftskammer und in Tourismusverbänden wird abgeschafft.  Ein Förderprogramm für UnternehmensgründerInnen wird aufgebaut. Ziel ist der Abbau von bürokratischen Hürden im Zuge des Gründungsprozesses. 

Österreich leidet an einer aufgeblähten Verwaltung. Historisch gewachsene Verwaltungsstrukturen wurden nicht an moderne Erfordernisse angepasst. 

Verwaltung erzeugt immer neuen Bedarf an noch mehr Verwaltung, es entsteht eine Art Selbstbeschäftigungskreislauf. In Österreich ist dies besonders ausgeprägt. Das ist aber nicht die Schuld der Staatsbediensteten, sondern die Schuld der Regierung. Wir haben zu viele Politiker. Diese machen zu viele und zu komplizierte Gesetze, die verwaltet werden müssen. Wir müssen die Anzahl der Mandatare auf allen Ebenen reduzieren, wir müssen unzeitgemäße, sinnlose und überflüssige Gesetze und Regeln außer Kraft setzen, die restlichen Gesetze und Regeln vereinfachen und die Verwaltungskosten auf eine zivilisierte Art und Weise abbauen.

Der gigantische Verwaltungsapparat wird aber vor allem derzeit von den beiden Großparteien verteidigt. 

Aus Bequemlichkeit und aus Angst. Und, weil sich dieser Verwaltungsapparat über die Jahre in Wahrheit zu einem Versorgungsapparat für die Mitglieder und Funktionäre der Großparteien entwickelt hat. Es ist für die großen Parteien angenehm, wenn sie zahlreiche gut bezahlte Posten vergeben können. So sichern sie ihre Macht und den Wert ihrer Parteibücher. 

Wir werden die staatliche Finanzierung und die rechtlichen Grundlagen vorgelagerter, behördengleicher Körperschaften, wie die Sozialversicherungsträger, AMS oder die Kammern  genau analysieren und Anpassungen vornehmen. Vor allem muss Schluss damit sein, dass diese Institutionen Unternehmen und Bürger weiter sanktionieren und drangsalieren dürfen. Dies widerspricht unserem Verständnis von selbstverantwortlichem Handeln und Wirtschaften. 

10. Transparenz

In Österreich sind Förderungen und Verträge für Bürger nicht wirklich einsehbar. Ein aktuelles Beispiel sind die Verträge mit Pfizer, die der Geheimhaltung unterliegen. 

Jeder Bürger hat das Recht alle Informationen zu erhalten, die in der Verwaltung verfügbar sind, ausgenommen sind nur der Schutz persönlicher Daten und militärische Geheimnisse. 

Wir fordern, dass Verträge mit Unternehmen grundsätzlich öffentlich zugänglich zu machen sind. Auch alle Verträge und Vereinbarungen mit Organisationen, Behörden und sonstigen Partnern der Verwaltung müssen öffentlich verfügbar sein. 

Dies muss grundsätzlich für alle Bundes-, Landes- und Gemeindeverwaltungen, Behörden und Körperschaften öffentlichen Rechts gelten. 

11. Steuergerechtigkeit

Volkswirtschaftliche Steuergerechtigkeit für den Staat durch ausgewogene und faire Besteuerung von Unternehmen und BürgerInnen (Großkonzerne, Internetgiganten, KMU, Einzelunternehmen). Keine steuerlichen Ausnahmen für global agierende Unternehmen. 

Nur eine freie, gesunde und wettbewerbsfähige Wirtschaft schafft und sichert Arbeitsplätze. Leistungsbereitschaft muss honoriert werden, Arbeit und Leistung müssen sich lohnen! Die MFG steht für faire und gerechte Mindestlöhne, für eine Steuerbefreiung von Überstunden und verstärkte Mitarbeiterbeteilungsmodelle. 

Der Faktor Arbeit muss entlastet, verbesserte Beschäftigungsmöglichkeiten zum Abbau geringfügiger Beschäftigungsmodelle und Teilzeitbeschäftigungen müssen geschaffen und die Arbeitsmarktchancen insbesondere für Jugendliche und ältere Arbeitnehmer verbessert werden. Der Kampf gegen Arbeitslosigkeit muss durch bessere Aus- und Weiterbildungsmodelle sowie durch eine effizientere Vermittlung von Arbeitssuchenden verstärkt geführt werden. Ziel muss es sein, dass Aus- und Weiterbildung stattfinden, bevor es überhaupt zu Arbeitslosigkeit kommt. Investitionen in Bildung und lebenslanges Lernen sind das beste Rezept gegen Arbeitslosigkeit. 

Steuern sind notwendige Finanzierungsmittel zur Erfüllung der staatlichen Aufgaben. Ihre vorhandenen Lenkungseffekte dürfen politisch aber ebenso wenig zum Nachteil der Bürgerinnen und Bürger überstrapaziert wer- den wie der Einsatz von Steuern, Abgaben und Gebühren im Rahmen einer politisch motivierten, überbordenden Belastungs- und Schuldenpolitik. Notwendig ist der sparsame, effiziente und kontrollierte Umgang mit Steuergeld.  

Die MFG steht für eine umfassende Steuerreform und den nachhaltigen Umbau des Steuersystems über ein „Fair Tax“-Modell. Ziel ist die Stärkung des Mittelstandes, der Unternehmen und der Familien.  

Eine deutliche Senkung der Steuer- und Abgabenquote unter 40 Prozent ist ein wichtiger Beitrag für die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Österreich und bringt die in Schieflage geratene Belastungsverteilung zwischen Arbeit und Kapital, welche den von ihrer Beschäftigungsleistung abhängigen Einkommensbeziehern kaum einen Spielraum lassen, um sich Reserven zu schaffen, wieder ins Gleichgewicht. 

12. Versorgungssicherheit gewährleisten

Es erfolgen immer wieder Versuche seitens diverser Lobbys allgemeine Ressourcen zu privatisieren. Dies betrifft Wasser, Grundstücke und Wohnungen aus dem sozialen Wohnbau etc.

Die Privatisierung der Grundversorgung in den Bereichen Energie, Telekommunikation und Schlüsselindustrien wird durch den Lobbyismus internationaler Konzerne vorangetrieben.

Der Ausverkauf Österreichs muss gestoppt werden. Immobilien, Grundstücke und natürliche Ressourcen dürfen nicht ohne weiters an internationale Konzerne verkauft werden.

Die Republik sieht sich in der Verantwortung diese Ressourcen zu besitzen und ggf. durch beauftragte Unternehmen bewirtschaften zu lassen.

Steuergerechtigkeit und Chancengleichheit für heimische Unternehmen muss erreicht werden, um den sozialen Frieden im Land zu gewährleisten.

Um die Versorgungssicherheit des Landes zu gewährleisten, müssen Schlüsselbranchen vor der Privatisierung geschützt werden. 

Dazu zählen essenziell wichtige Branchen wie der Lebensmittelhandel, die Energieversorgung (Strom, Gas, erneuerbare Rohstoffe, Öl), die Wasserversorgung, Krankenhäuser, Transportbereich wie Bahn und Fluglinien. 

Die aktuelle Situation zeigt, dass Unternehmen im Energiebereich aufgrund wirtschaftlicher Überlegungen die Energiepreise (derzeit Strom und Gas) an den internationalen Markt anpassen. Dies führt zu massiven Preiserhöhungen beim Endverbraucher. Wären diese Unternehmen, wie vor Jahrzehnten in staatlicher Hand könnte der Endverbraucherpreis staatlich gestützt werden. 

Ebenso sieht die Situation im Gesundheitsbereich aus. Die Ökonomisierung der Krankenhäuser führte zu einer wirtschaftlichen Steuerung ähnlich wie bei Privatunternehmen. Dies geht auch hier auf Kosten der Versorgungssicherheit.

Basissektoren müssen von einer Privatisierung ausgeschlossen werden und sollten verstaatlicht werden.

Wir werden mit Experten eine Zukunftsstrategie entwickeln, in der folgende Punkte für Österreich festgelegt werden:

 

  • Es wird bestimmt, welche Bereiche unter die Lebensgrundlagen fallen.
  • Wir werden Industrien, die wieder verstärkt in Österreich angesiedelt werden sollen, bestimmen und konkret festlegen, wie die Ansiedlung umgesetzt werden soll.
  • Staatliche Eingriffe werden nur dort stattfinden, wo es sich um Schlüsselsparten handelt (Krankenhäuser, Energie, …) und das Gemeinwohl durch eine Ökonomisierung bedroht ist.

13. Dialog mit Sozialpartnern und Interessensvertretungen

Zurück zum Dialog der Gewerkschaften mit den Interessensvertretungen der Wirtschaft und der Politik. Win–Win Situationen zwischen ArbeitgeberInnen und ArbeitnehmerInnen mittels ehrlicher Kommunikation und Dialogbereitschaft schaffen. Wichtige Entscheidungen müssen im Konsens gemeinsam von AN und AG beschlossen werden. Dadurch wird der „soziale Friede“ in Österreich gewährleistet.

In diesen Dialog müssen auch politische Entscheidungsträger eingeschlossen werden. Dadurch wird gewährleitet, dass wichtige Entscheidungen nicht einseitig getroffen werden und damit können, im Extremfall, Streiks von AN verhindert werden.

Der soziale Dialog umfasst alle Arten von Verhandlungen, Konsultationen und Informationsaustausch zwischen den Vertretern von Regierungen, Arbeitgebern und Arbeitnehmern zu wirtschafts- und sozialpolitischen Fragen von gemeinsamem Interesse. Der soziale Dialog ist sowohl ein Mittel zur Verwirklichung von sozialem und wirtschaftlichem Fortschritt als auch ein Ziel an sich, da er den Menschen Gehör und ein Mitsprache- recht in ihren Gesellschaften und Betrieben verschafft.

Sozialer Dialog wird als ein Problemlösungsmechanismus und als ein Mittel zur Förderung von sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Effizienz und demokratischer Teilhabe angesehen. Er ist wichtig für den Schutz der Arbeitnehmerrechte, die Festlegung der Löhne, die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Förderung nachhaltiger Unternehmen.

Wichtige Punkte:

  • die zunehmende Einkommensungleichheit und der rückläufige Lohnanteil am Bruttoinlandsprodukt in vielen Ländern (was in einigen Ländern zum Teil auch mit der Erosion von Kollektivverhandlungen zusammenhängt);
  • der sich wandelnde Charakter der Arbeit und der Beschäftigungsverhältnisse (einschließlich der Herausforderungen, die mit den technologischen Innovationen, der Digitalisierung und der Automatisierung einhergehen);
  • die Schwächung der Arbeitsmarktinstitutionen;
  • das geringe Ausmaß der Schaffung von Arbeitsplätzen in der formellen Wirtschaft und der geringe Grad an Einkommenssicherheit, die Zunahme informeller Beschäftigungsverhältnisse (was durch den technologischen und demographischen Wandel womöglich beschleunigt wird) und die damit verbundene Gefahr mangelnden Schutzes (Faktoren, die die betroffenen Arbeitnehmer, insbesondere verletzliche Gruppen von Arbeitnehmern, daran hindern können, sich in wirksamer Weise zusammenzuschließen);
  • der Druck, Wirtschaftskrisen durch die Kürzung der öffentlichen Ausgaben zu begegnen, wodurch die Fähigkeit der Sozialpartner geschmälert wird, auf die Konzeption und die Umsetzung von arbeitspolitischen Reformen, namentlich Rentenreformen, Einfluss zu nehmen;

 

In den letzten Jahrzehnten haben sich in der Arbeitswelt tiefgreifende Veränderungen vollzogen. Es gibt eine Reihe von Haupttriebkräften des Wandels, von denen zwei besonders den sozialen Dialog und die Arbeitsbeziehungen beeinflussen werden.

Erstens haben die gegenwärtigen technologischen Umwälzungen, wie etwa die zunehmende Automatisierung und Digitalisierung, die von manchen als eine vierte industrielle Revolution angesehen werden, tiefgreifende, transformative Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Sie verändern nach und nach nicht nur die Zahl der Arbeitsplätze, sondern auch die Art und Weise, wie Arbeit organisiert und verrichtet wird.

Zweitens haben die mit der demographischen Entwicklung verknüpften Probleme, die Migrationsbewegungen und die durch Krieg, Klimawandel, Armut und Arbeitslosigkeit in den Herkunftsländern verursachte Flüchtlingskrise eine verstärkte Polarität zur Folge: Während die Bevölkerung im Norden des Globus altert, ist die Bevölkerung im Süden größtenteils jung, womit sich das Problem stellt, auf den Arbeitsmärkten Platz für diese Arbeitskräfte zu finden; und während die wirtschaftlichen Argumente für eine Zuwanderung angesichts der Vorteile, die sie für alle Beteiligten erbringen kann, wohl niemals stärker als heute waren, sind die Hindernisse, die ihr im Wege stehen, größer als je zuvor.

Somit muss der soziale Dialog mehr und mehr auch dazu dienen, all diese Veränderungen frühzeitig zu erkennen und begleitend zu steuern. Ob er dies leisten kann, wird davon abhängen, inwieweit er sich an die neuen wirtschaftlichen, sozialen und politischen Gegebenheiten anpassen kann, ohne in schematische Pauschalrezepte zu verfallen.

14. Unternehmensgründungen

Österreich ist eine eigenverantwortliche, wettbewerbsfähige und auf Privateigentum beruhende soziale Marktwirtschaft, welche mit ihren Regeln von Angebot und Nachfrage, dem freien Wettbewerb und der unternehmerischen Freiheit die notwendigen Leistungsanreize schafft, um den wirtschaftlichen Erfolg und Fortschritt nachhaltig und ökologisch verantwortungsvoll sicherzustellen und die somit den allgemeinen Wohlstand, die individuelle Freiheit und die solidarische Hilfe für Bedürftige ermöglicht.  

Wichtigster Träger dieses Wirtschaftsmodells und zugleich Motor der Volkswirtschaft ist  die klein- und mittelständisch geprägte Wirtschaftsstruktur Österreichs, welche sich durch hohe Leistungsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit an Marktveränderungen auszeichnet. 

Die MFG ist vor allem der Förderung des Mittelstands und der kleinen und mittleren Unternehmen verpflichtet. Ziel ist es, das Investitionsklima zu fördern, um die Konjunktur zu beleben und dauerhaft zu sichern, dadurch die Arbeitsplätze in Österreich zu erhalten und neue zu schaffen. 

Dies soll insbesondere durch ein mutiges Aufbrechen traditioneller, aber unnötiger Strukturen und deren Abbau in Form einer umfassenden Staats- und Verwaltungsreform, durch erhebliche Deregulierungen, durch den Abbau der Staatsverschuldung und durch die Schaffung eines fairen und gerechten Steuersystems verwirklicht werden. 

Zielsetzung einer nachhaltig erfolgreichen Wirtschaftspolitik in Österreich ist die Schaffung unternehmerfreundlicher Rahmenbedingungen im Interesse der Unternehmen, der Beschäftigten, der Gesellschaft und der Umwelt. Dazu bedarfraucht es einer Aufhebung unternehmerfeindlicher Regelungen, insbesondere in der Steuer- und Abgabengesetzgebung, imden Abbau von bürokratischen Hürden und derie Reduzierung der Verwaltungslasten für Unternehmen. 

Der Mittelstand leistet den größten Beitrag zum Erhalt der sozialen Sicherheit und zum Wohlstand unserer Gesellschaft. Er darf daher nicht zum Umverteilungs- und Globalisierungsverlierer werden. Deshalb ist die Entlastung des Faktors Arbeit durch Senkung der Lohnnebenkosten, die Abschaffung der Zwangsmitgliedschaft in den Kammern sowie die Verstärkung von Förderinstrumenten zur Eigenkapitalbildung und die Unterstützung von Unternehmensgründern dringend notwendig, damit sich der Wirtschaftsstandort Österreich auch in Zukunft international behaupten kann. 

Der Schutz des österreichischen Arbeitsmarktes ist weiterhin zu gewährleisten, der Zuzug von ausländischen Arbeitskräften muss durch eine restriktive, bedarfsorientierte Ausländerbeschäftigungs- und Zuwanderungspolitik begrenzt werden. 

Eine erfolgreiche Wirtschaft benötigt ein marktwirtschaftliches System mit Wettbewerb und freiem Unternehmertum. Der Staat und seine Organe haben für ein unternehmerfreundliches Klima zu sorgen, das schon bei der Gründung von Unternehmen beginnt und bei der Beseitigung von unzeitgemäßen Wettbewerbshemmnissen noch lange nicht endet. Nur dann kann es gelingen, möglichst viele junge und motivierte Menschen davon zu überzeugen, dass es für sie und unsere Gesellschaft von größtem Nutzen ist, frei und eigenverantwortlich selbstständig zu werden. 

Mit den richtigen Strukturen können sich Unternehmen bei fairem Wettbewerb und Konkurrenz erfolgreich entfalten und vielen Menschen im Land Arbeit geben. 

Nachhaltige (damit ist nicht zwingend umweltfreundlich gemeint) Arbeitsplätze durch innovative Konzepte schaffen. Kreative Unternehmensideen fördern. 

Um aus Ideen auch Produkte und Dienstleistungen zu machen, will die MFG Start-ups fördern. Sie sind „wichtige Wachstumsmotoren für die Wirtschaft“ auch um „hochwertige Arbeitsplätze in den Regionen“ zu schaffen. 

Die MFG will Unternehmensgründungen anregen und mittelständischen Unternehmen eine sinnvolle Nachfolgeplanung ermöglichen. Dabei setzt sie auf organisatorische Unterstützung wie One-Stop-Agenturen für GründerInnen einen erleichterten Zugang zu Kapital durch Projektförderung sowie öffentliche Fonds für Wagniskapital und eine „Kultur der zweiten Chance”, auch im Insolvenzrecht. Existenzgründungen von Frauen sollen gefördert werden. 

15. Handwerk fördern

Für die MFG ist das Handwerk der entscheidende Partner, damit einerseits die Klimawende vor Ort gelingt und andererseits dem Mangel an qualifizierten HandwerkerInnen entgegengewirkt wird. Das Handwerk fördern heißt für die MFG, Gebühren für TechnikerInnen- und MeisterInnenkurse abzuschaffen und sich für die Tarifbindung im Handwerk einzusetzen. Das Handwerk soll auch dabei unterstützt werden, mit neuen Ausbildungskonzepten dem Fachkräftemangel zu begegnen und berufliche Ausbildung praxisnah mit Schule und Hochschule zu verknüpfen.

„Wir fördern und erkennen die Rolle des Handwerks bei der Ausbildung und Integration junger Menschen aus allen Teilen der Welt an“.  – MFG

Weiters sollten geeignete Boni geschaffen werden, um Handwerksbetriebe indirekt zu fördern. Siehe den derzeitigen „Handwerkerbonus“ im Burgenland der rund 25% der Arbeitszeit und Materialkosten für den Endverbraucher refundiert. Voraussetzung ist, dass ein offizieller Betrieb mit der Handwerksleistung beauftragt wurde. (Quelle)

Eine andere Möglichkeit ist, die Lehrbetriebe bei ihrer fachlichen Lehrlingsausbildung zu unterstützen. Dies kann in Form von Indoor-Kursen geschehen. In diesen Kursen werden Lehrlinge in Sozialkompetenzen, Mathematik, Deutsch und Englisch unterrichtet – begleitend zum Berufsschulunterricht. Diese Kurse werden im Umfang von rund 40 Stunden (je 10 Stunden pro Unterrichtsfach) staatlich gefördert.

Wir sehen, dass die Berufsschule allein nicht ausreicht, um Lehrlinge adäquat auszubilden. Die Ablegung der Matura für begabte Lehrlinge sollte ebenfalls weiterhin zur Verfügung stehen. Jedoch nicht nach dem „Gießkannenprinzip“ wie bisher. Lehrlingen mit einem geeigneten Zeugnis haben die Möglichkeit die Matura kostenlos zu erwerben. Hierfür stellt ihnen der Betrieb einen Tag der Woche zur Verfügung.

16. Green Economy

Das UNEP, das Umweltprogramm der Vereinten Nationen, versteht unter Green Economy eine Wirtschaftsform, die zu „verbessertem menschlichen Wohlergehen und sozialer Gerechtigkeit führt, während sie zugleich Umweltrisiken und ökologische Mängel erheblich senkt. „

Das Ziel der Green Economy ist eine nachhaltige Wirtschaft, die natürliche Ressourcen schont und die Umwelt weniger belastet. Weiters, um eine umfassende ökologische Modernisierung der gesamten Wirtschaft und ihrer Bereiche zu erzielen. 

Gründung von Wirtschaftsunternehmen im Umweltbereich durch staatliche finanzielle Anreizsysteme fördern (nicht nur finanziell). 

Es können aber auch bestehende Berufsbilder zu Green Jobs werden, weil sie aufgrund von neuen Anforderungen „grüner“ werden. Der Hauptzweck von Green Jobs ist der Beitrag zum Umweltschutz, es können deshalb in allen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bereichen Green Jobs gefunden werden bzw. können sich bestehende Berufsbilder zu Green Jobs umwandeln. Sowohl Berufe mit einem hohen Qualifikationsniveau als auch Lehrberufe oder Hilfsarbeiten. 

17. Wirtschaftliche Bildung in Schulen

Wirtschafts- und Finanzbildung bereits in der Schule. Aufbau von Wissen und Vorstellung von elementaren Mechanismen und Zusammenhängen für SchülerInnen.

Viele Jugendliche fühlen sich schlecht auf die finanzielle Zukunft vorbereitet. Eine Finanzbildungsstrategie soll entgegenwirken.

Dabei sollen folgende Themen behandelt bzw. erklärt werden:

  • Was ist ein Bankkonto?
  • Zusammenhang zwischen Geldwert und Preisanstieg?
  • Zinsen und Zinseszinsen
  • Schulden und Schuldenfalle
  • Kredit
  • Warum drucken wir nicht mehr Geld, dann gibt es keine armen Menschen mehr?
  • Geldanlage
  • Verbraucherrechte
  • Konsumentenschutz
  • Internetbetrug und Internetnutzung

Finanzbildung spielte bislang eine sehr untergeordnete Rolle an österreichischen Schulen. Rund ein Drittel der Jugendlichen hat laut eigenen Angaben im Unterricht noch nie über den sorgsamen Umgang mit Geld gesprochen. Weniger als ein Drittel hat das Thema nur vereinzelt behandelt.

Ein geeignetes Schulfach Finanz und Wirtschaftsbildung schon in der Volksschule ist notwendig. Das Thema soll fächerübergreifend ausgebreitet und in den Lehrplänen verankert werden.

Weiters müssen Versorgungssysteme geschaffen werden, die einer wenig finanzstarken Personengruppe (Arbeitslose, Kranke, ältere Personen mit geringen Pensionen etc.) Zugang zu leistbaren Lebensmitteln verschafft. Der Ausbau von Sozialmärkten muss vorangetrieben werden.

18. Kreislaufwirtschaft zur Förderung der Regionen, Komplementärwährung – Vorbereitungen auf wirtschaftliche Krisen treffen

Ziel ist es, die Wertschöpfung in der Region zu halten und Unternehmen im naheliegenden Umfeld zu fördern. Die Kaufkraft soll nicht aus der Region fließen. 

Eine Komplementärwährung ist ein Zahlungsmittel, dessen Akzeptanz auf Freiwilligkeit basiert und als Ergänzung zum gesetzlichen Zahlungsmittel Verwendung findet. Es sind Komplementärwährungen als Gutscheinsystem aber auch in bargeldloser/digitaler Form bekannt. Komplementärwährungen treten mit unterschiedlichen Deckungskonzepten und Spielregeln in Erscheinung. Die Deckung kann durch den Eintausch gesetzlicher Zahlungsmittel (z.B. Regiogeld Chiemgauer, Regio, etc.), durch Güter und Dienstleistungen (z.B. LETS, Talente-Tauschkreise) erfolgen. Mit dieser Währung soll das Geldsystem demokratischer gestaltet werden, indem die regionale Wirtschaft gestärkt wird. 

Wird eine Ware oder eine Dienstleistung in einer globalen Wertschöpfungskette hergestellt oder bezogen, fließt die Kaufkraft in eine andere Region ab und fehlt dadurch in der Region. Komplementärwährungen, wie das Regionalgeld bieten hier eine Alternative an, wie die Kaufkraft in der Region möglichst lange gehalten, die lokale Wirtschaft, die gemeinnützigen Vereine und ihre am Gemeinwohl orientierten Aktivitäten gestärkt werden können. 

Zusätzlich können Tauschkreise in begrenztem Umfeld beworben werden, damit Güter nicht neu angeschafft werden müssen und deren Lebensdauer somit verlängert wird. 

Kleingartenvereine zum Anbau von Obst und Gemüse werden gefördert.