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ENERGIE

Das Ziel ist ein möglichst hoher Selbstversorgungsgrad Österreichs in allen Bereichen (Wärme, Strom, Mobilität und Industrie). Im Besonderen sollen dafür regionale erneuerbare Ressourcen herangezogen werden, solange dies ökologisch verträglich ist. Öffentliche Mittel sollten in Forschung statt in Subventionen investiert werden.

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1. Unsere Forderungen

Unsere Kernforderungen:

 

  • Abhängigkeit zu fossiler Energie reduzieren
  • Zukunftsfähige Energiesysteme fördern
  • Zusätzliche Schaffung regionaler, dezentraler Einheiten.
  • Verwendung eines geeigneten Energiemix entsprechend regionaler Verfügbarkeit.
  • Geeigneter Mix für die Bereitstellung von Grundlast und Spitzenlast (Regelenergie).
  • Schaffung geeigneter Speichermöglichkeiten – im Besonderen für Energiebereitstellung aus Wind und Sonne.

MFG fördert und unterstützt den Ausbau erneuerbarer Energie-Nutzung in Österreich und eine deutliche Verkleinerung der Abhängigkeit von fossiler Energie. Die Abhängigkeit Österreichs von Importen fossiler Energie ist deutlich zu verkleinern, sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus geopolitischer Sicht.

Das Ziel ist ein möglichst hoher Selbstversorgungsgrad Österreichs in allen Bereichen (Wärme, Strom, Mobilität und Industrie). Im Besonderen sollen dafür möglichst regionale erneuerbare Ressourcen herangezogen werden, solange dies ökologisch stimmig und verträglich ist. Beim Ausbau erneuerbarer Energiebereitstellung muss auf potenzielle Umweltschäden dieser Technologien geachtet werden.

Ein zukunftsfähiges Energiesystem ist vielfältig und muss durch regionale, dezentrale Initiativen weiter optimiert werden (Photovoltaik, Windkraft, lokale Energiebereitstellung aus Biomasse, Geothermie und Wasserkraft). Die bestehende Energieversorgung soll zur Wahrung der Versorgungssicherheit eine wichtige Rolle spielen.

Wichtig sind aus unserer Sicht Eigeninitiativen, Energiegemeinschaften sowie Effizienzsteigerungen von Produktions- und auch Verbrauchseinheiten. MFG setzt auf faire Marktmechanismen. Eine Gleichstellung von Eigeninitiativen durch Bürger und Energiegemeinschaften zu bestehenden Akteuren in der Energiewirtschaft muss garantiert sein.

2. Forschungsschwerpunkte

Folgende Forschungsschwerpunkte sollen gesetzt werden:

  • Speicherung elektrischer Energie
  • Erzeugung und Einsatz von Wasserstoff aus erneuerbaren Energien
  • Herstellung von Methan (CH4) aus Rest- und Abfallstoffen
  • Mobilität aus regenerativen Energiequellen
  • Effizienzsteigerungen
  • Schaffung von lokalen dezentralen Einheiten
  • Energienutzung aus Rest- und Abfallstoffen
  • Technologieoffenheit und Offenheit für neue Technologien

3. Mobilität

Der öffentliche Verkehr sollte gestärkt werden und das Radwegenetz ausgebaut und verbessert werden.

Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb können einen hoher Gesamtwirkungsgrad erreichen. Die Batterietechnologien entwickeln sich rasant weiter und die Preise gehen nach unten. Für Neufahrzeuge scheint dies ein geeigneter Weg zu sein. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die erforderliche elektrische Energie für die Mobilität zusätzlich zur bestehenden elektrischen Energiebereitstellung erzeugt werden muss. Regionale und dezentrale Konzepte dazu sind dazu bevorzugt zu überlegen und zu gestalten.

Elektroautos stellen eine sinnvolle Ergänzung dar, da sie die Belastung der Ballungsräume durch Luftschadstoffe (Feinstaub, NOx, Ozon) verringern. Zahlreiche Ökobilanzen zeigen, dass die Herstellung von Elektroautos mit nennenswerten Umweltlasten verbunden ist. Das Recycling der verbauten Batterien muss sichergestellt werden.

4. Raumplanung

Unerlässlich ist der massive Ausbau

  • des öffentlichen Nah- und Fernverkehrs
  • sicherer und bester Fuß- und Radwege (für die Schul- und Berufspendler)

mit einer dafür passenden Raumplanung.

Unter der Voraussetzung, dass den AutofahrerInnen das Umsteigen attraktiv gemacht wird, stellen o.g. Maßnahmen beim Individualverkehr die besten Hebel für eine ökologische Verkehrswende dar.

Ziel muss es sein, so wenige Autos wie nötig (teilen und Umstieg siehe oben) so effizient wie möglich zu betreiben (Bsp. Elektrofahrzeuge: so klein und wenig Reichweite wie möglich, bei 100% Ökostrom sowie guter Ladeinfrastruktur) Der VCÖ ist in dieser Sache eine ausgezeichnete Quelle, die seit vielen Jahren rasch Machbares sehr konkret erarbeitet hat und viele erfolgreiche Beispiele aufzeigt.

Durch die Umstellung wird nicht nur CO², sondern gleichzeitig Verkehrslärm reduziert, weniger um Parkplätze gekämpft, Bodenversiegelung reduziert, die physische und psychische Gesundheit durch kleine Bewegungseinheiten gesteigert und öffentliche Bewegungsräume geschaffen.

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5. Stromnetz

MFG setzt auf lokale und dezentrale Lösungen. Räume von Bereitstellung und Konsum von Energie sind möglichst zusammenzulegen. Dort, wo dies schwer möglich ist, sollen die Stromnetze entsprechend ausgebaut werden. Das Potential von elektrischen Energiequellen und -speichern (Batterien, chemisch, physikalisch) ist besonders wichtig und daher zu steigern.

6. Fossile Energieträger

Diese gilt es laufend zu reduzieren. Die Reduktion fossiler Energieträger verringert wirtschaftliche und geopolitische Abhängigkeiten. Energiebereitstellung vor Ort beinhaltet zudem, dass die Wertschöpfung im Sinne der Kreislaufwirtschaft auch vor Ort bleibt.

7. Photovoltaik

Die direkte Umwandlung von Sonnenlicht in Strom ist wirtschaftlich und ökologisch sehr gut und sollte bevorzugt werden. Für die Versorgungssicherheit sind Speichermöglichkeiten und ergänzende Energieträger notwendig. Freiflächenanlagen auf fruchtbaren Ackerböden sollten vermieden werden. Der Fokus des Ausbaus von PV liegt bei den bestehenden Dachflächen.

8. Wasserkraft

Österreich kann einen großen Teil seines Strombedarfes durch Wasserkraft abdecken. Vorhandene Anlagen sollten möglichst effizient und ökologisch verträglich weitergenutzt werden. Zusätzliche Wasserkraft kann unter strengen Naturschutz- Auflagen erschlossen werden. Die Ökosysteme der Gewässer und insbesondere der wenigen noch verbliebenen natürlichen Fließgewässer müssen in Ihrer Vielfalt jedoch erhalten bleiben.

9. Windkraft

An bevorzugten, sehr windreichen Standorten, unter Einhaltung der Umweltverträglichkeit soll das Potential genutzt werden. Bei Windkraft müssen stets auch die Aspekte Naturschutz, Bürgerbeteiligung und Landschaftsbild mitbedacht werden.

10. Biomasse

Insbesondere in den Wintermonaten haben nachwachsende, im Kreislauf geführte Rohstoffe hohes Potential zum Abdecken von regionalen Wärme- und Strombedarfen. Zur energetischen Nutzung sollten regional anfallende biogene Abfälle verwendet werden.

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11. Atomkraft

MFG steht zum österreichischen Atomkraftsperrgesetz. Wir forcieren die Reduktion von Atomstromimporten, mit dem Ziel der österreichischen Energieautonomie.

12. Abfall und Reststoffe

Dem Recycling sollte der Vorzug gegeben werden. Die nicht/schwer recyclebaren Reststoffe sollten als Energiequelle für Strom und Wärme dienen.

13. Energiesparen / Effizienzsteigerung

Ist ein selbstverständlich wesentlicher Bestandteil der MFG Energiepolitik. Rebound Effekte sind zu verhindern. Bewusstseinsbildende- und unterstützende aufklärende Maßnahmen für die Endverbraucher, Industrie, Mobilität sind zu setzen.

14. Energieverbrauch und erneuerbare Energieträger

Wir verbrauchen weltweit, jährlich ~15,7 x 10 hoch 13 kWh an Energie. Der Großteil davon ist fossile Energie (Erdöl, Kohle, Erdgas und ein sehr kleiner Teil davon auch Atomstrom) Wir haben andererseits das Tausendfache, jährlich immer wiederkehrende Potential der erneuerbaren Energieträger.

Auch in Österreich gibt es genügend Anteile an erneuerbaren Energieträgern, um unseren Energiebedarf zu decken.

15. Dämmung

Erst wenn der Wärmebedarf drastisch reduziert wird, ist eine Vollversorgung mit erneuerbaren Energieträgern machbar. Vor allem die zeitgemäße, aber auch vorausschauende Dämmung der Häuser und Wohnungen. Ziel-U-Werte Sanierung 50 – max. 100 kWh/m²/a, im Neubau 35 – 45 kWh/m²/a.

Darüber hinaus gibt es Niedrigst- und Passivwohnungen, die oftmals vorbildlich sind. Es würde momentan aber genügen, den aktuellen Wärmebedarf zumindest zu halbieren. Eine gute Dämmung ist (nach ihrer Errichtung, abzüglich einer energetischen Amortisationszeit von ~1 Jahr) dauerhaft 100% CO² neutral.

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16. Solarwärme (Sonnenkollektoren)

Nach der Dämmung der Gebäude hat die Solarwärmenutzung (Kollektoren. Solarthermie) das nächste dauerhafte größere CO² neutrale Potential. Für Heizung und Warmwasser bietet die Solarwärmenutzung überall in Österreich sehr hohe Deckungsgrade. Eine gute Dämmung der Gebäude und eine kräftige Solaranlage haben bereits ein Einsparungspotential von weit über 50%!! Damit ist der Wärmebedarf in Österreich bereits dauerhaft halbiert.

Eine gute Solaranlage ist ebenfalls nach der Errichtung (abzüglich einer energetische Amortisationszeit von ~2-3 Jahren) dauerhaft 99% CO² neutral (Pumpe/Steuerung). Es gibt zahlreiche Beweise durch bereits über 40 Jahre arbeitende Solaranlagen.

17. Der Rest des Wärmebedarfes für Heizung und Warmwasser…

Nah- oder Fernwärmeversorgungen mit heimischen Rohstoffen, wie z.B. Pellets, Hackgut, Scheitholz, Wärmepumpen im Niedrigst- und Passivhausbereich mit ehrlichem Ökostrom, bieten hier die besten Möglichkeiten der Restenergieabdeckung. Vorbildlich regionale Energiegemeinschaften auf erneuerbarer Basis. Durch die vorherige starke Reduktion (Dämmung und Solarwärme) des Gesamtwärmebedarfes, können wir davon ausgehen, die Biomasse in Österreich selbst decken zu können. Etwaige Importe aus nachhaltiger Forstwirtschaft z.B. aus Schweden wären, falls überhaupt nötig, allemal besser als Öl- und Gasimporte aus Krisen- und Kriegsgebieten.

Da man naturgemäß meistens nicht alles auf einmal macht, wäre die Reihenfolge am zielführendsten. 1. Dämmen 2. Solarwärme 3. Heizungsanlage.

18. Black Out und andere mögliche Katastrophenszenarien

Die Bürgermeister sind im Krisenfall die Verantwortlichen und haben vor Ort die Krise zu managen und alle erforderlichen Maßnahmen zu koordinieren. Daher fordert MFG dringend sich in den Gemeinden gemeinsam auf Black Out und andere Not-, Krisen- und Katastrophenszenarien vorzubereiten, einen Black Out Plan in den Gemeinden gemeinsam mit den Bürgern (Zivilgesellschaft) auszuarbeiten und diesen regelmäßig zu üben – also die Durchführung einer Katastrophenschutzübung unter Berücksichtigung verschiedenster Szenarien und Einbeziehung der Bürger vor Ort, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Institutionen vor Ort. Wichtig ist, dass diese Vorbereitungen und Übungen von und mit den Menschen vor Ort erfolgen. Zentrale Institutionen (Länder, Bund, Ministerien, usw.) können eine beobachtende Funktion einnehmen, die Vorbereitung und Durchführung der Übung muss mit und von den Menschen vor Ort erfolgen. 

Darüber hinaus gilt es in den Gemeinden regionale Energieautarke Inseln aufzubauen, die im Krisenfall eine Not-Grundversorgung ermöglichen.